Educa, die Fachagentur für den digitalen Bildungsraum Schweiz, widmet ihre diesjährige Fachtagung Educa25 ganz den digitalen Identitäten. Der Titel «Ich klicke, also bin ich?» ist eine Ansage zum gesamten Tagesprogramm: Das «digitale Ich» der Schülerinnen und Schüler bestimmt den Blickwinkel aller behandelten Aspekte. Das gilt für die gesamte thematische Bandbreite vom sicheren Zugang zu Bildungsangeboten bis hin zur Pflege der individuellen Reputation in digitalen Räumen.

Educa25: Ich klicke, also bin ich?

Unsere digitale Identität begleitet uns überall – beim Lernen, beim Zugang zu digitalen Diensten oder in sozialen Netzwerken. Doch was bedeutet das konkret für die Bildung? Welche Chancen und Herausforderungen bringt die digitale Identität mit sich? Diese und weitere Fragen diskutieren wir an der Fachtagung Educa25 am 3. September 2025 in Bern. Seien Sie dabei und diskutieren Sie mit!

Neben den Inputreferaten lebt das Programm von fünf interaktiven Ateliers, die in drei Runden angeboten werden. So können die Teilnehmenden ihr Tagesprogramm selber zusammenstellen. 

Cornelia Diethelm: Wo steht die Bildung bezüglich Ethik?

In einem der fünf Ateliers wird Cornelia Diethelm auf die ethischen Fragen rund um digitale Identitäten in der Bildung eingehen. Die in Wirtschaft und Bildung bestens vernetzte und profilierte Expertin freut sich auf den Austausch mit Bildungsfachleuten: «Ich bin gespannt, welche Ethikaspekte in den Schulen bereits für Diskussionen sorgen. Werden zum Beispiel Lernplattformen genutzt, bei denen die Maschine ‹vermenschlicht› wird? Ein entsprechendes Design kann Barrieren abbauen und die Kommunikation erleichtern. Abhängig von der Ausgestaltung besteht aber auch die Gefahr, dass falsche Erwartungen geweckt werden.» Ein weiteres Thema wird sein, wie die digitale Identitäten das Selbstbild der Lernenden prägt. 

«  Digitale Systeme können bestehende Ungleichheiten verstärken. Darum ist das Zusammenspiel zwischen analogen und digitalen Lernerfahrungen zentral.  »

Mit Blick auf das gesamte Tagungsprogramm und die übrigen Ateliers trägt Cornelia Diethelm aus ihrer langjährigen Erfahrung ein Anliegen an die Bildungsverantwortlichen: «Digitale Systeme können bestehende Ungleichheiten verstärken. Darum ist das Zusammenspiel zwischen analogen und digitalen Lernerfahrungen zentral. Wir müssen uns zum Beispiel mit der Frage auseinandersetzen, was es bedeutet, wenn Schülerinnen und Schüler automatisierte Rückmeldungen auf ihre Leistungen erhalten. Und sie müssen verstehen, wer auf ihre Daten Zugriff hat.»

Simone Büchi und Daniel Jud: Tauchgang ins Ökosystem Bildung

Simone Büchi und Daniel Jud vom Volksschulamt Zürich werden in ihrem Atelier die Teilnehmenden zu einem Tauchgang ins Ökosystem Bildung einladen: Was bedeutet die Nutzung digitaler Identitäten in dem Kontext? Welche gesetzlichen Grundlagen gelten? Welcher Bezug besteht zum Lehrplan 21? Sie werden anhand konkreter Umsetzungsbeispiele im Kanton Zürich aufzeigen, wie Schulgemeinden, Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schüler mit digitalen Identitäten konfrontiert sind.

Christian Heimann: Die e-ID als staatliche Vertrauensinfrastruktur

Christian Heimann, Fachspezialist e-ID im Bundesamt für Polizei, wird eine Übersicht über die Arbeiten des Bundes rund um die Entwicklung der schweizerischen elektronischen Identität (e-ID) und den Aufbau der dazugehörigen Vertrauensinfrastruktur anbieten. Bereits realisierte Anwendungsfälle auf Basis der Public-Beta-Version mit möglichen Erkenntnissen für den digitalen Bildungsraum werden das Atelier abrunden.

Switch und Educa: Gemeinsam für digitale Mobilität im lebenslangen Lernen

In zwei weiteren Ateliers werden Educa (für Volksschule und Sekundarstufe II) und Switch (Hochschulen) auf die spezifischen Herausforderungen eingehen. Im gemeinsamen Atelier steht die Weiterentwicklung von Edulog und Switch edu-ID im Fokus – mit dem Ziel, eine vertrauenswürdige Identitätsinfrastruktur für den gesamten Bildungsgang zu schaffen. Zentral ist dabei die Frage, wie digitale Souveränität von Lernenden und Lehrenden gestärkt und über alle Bildungsstufen hinweg gewährleistet werden kann. Ein Atelier zu Datenflüssen mit Zukunftskonzepten für den Bildungsdatenraum schliesst den interaktiven Reigen. Besonderes Augenmerk erhalten dabei föderierte Identitäten, selbstbestimmte Identitäten sowie ein Open-Data-Ansatz. 
 

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