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Ein Datenraum ist eine technische und organisatorische Struktur, welche die Bereitstellung, den Austausch und den Bezug von Daten aus verschiedenen Quellen und von verschiedenen Akteuren ermöglicht und regelt. Oftmals sind Datenräume sektorenspezifisch organisiert und durch Zweck, klare Regeln und Standards definiert (vgl. z.B. Verhaltenskodex des BAKOM 2023). Das Bildungssystem könnte einer dieser «Sektoren» sein und entsprechend künftig Bildungsdaten in einen Bildungsdatenraum austauschen. Damit der Datenaustausch mit anderen Datenräumen gelingt, muss die Interoperabilität zwischen Datenräumen in einem übergeordneten Datenökosystem (vgl. Bundesrat 2023) geregelt werden.

Die künftigen Nutzenden eines Bildungsdatenraums

Datenräume sind von einer Vielzahl an Datennutzerinnen und -nutzern bevölkert. Diese tauschen Daten zu unterschiedlichen Zwecken und auf Basis unterschiedlicher Rechte und Pflichten auf verschiedenen Wegen aus. Im Bildungssystem lassen sich grob fünf übergeordnete Nutzungskontexte ausmachen, innerhalb derer und zwischen denen Daten ausgetauscht werden (vgl. Abbildung). Ausserdem fliessen auch Daten zwischen dem Bildungssystem und «anderen Sektoren», die sich ausserhalb der Bildung befinden.

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Datenflüsse beschreiben und bewerten

Ein Datenraum wird letztlich durch die Gesamtheit der in ihm notwendigerweise stattfindenden Transaktionen – die hier Datenflüsse heissen – abgesteckt. Daher ist es zentral, in einem ersten Schritt die Datenflüsse als konstituierendes Element des Datenraums detailliert zu beschreiben, zu bewerten und zu erfassen. Im Rahmen unseres Auftrags zur Entwicklung einer Datennutzungspolitik – erteilt durch den Bund und die Kantone – haben wir uns bei Educa unter anderem genau mit diesen Themen rund um die Datenflüsse auseinandergesetzt.

Bezüglich dem Beschreiben und Bewerten von Datenflüssen haben wir ein schrittweises Vorgehen zur Analyse von Datenflüssen zusammengestellt. Mithilfe dieses Vorgehens können Datenflüsse in ihre Einzelteile zerlegt und in der jeweils stattfindenden konkreten Situation verortet werden. Ein Datenfluss besteht demnach aus einer Datensenderin bzw. einem Datensender, dem Inhalt des Datenaustausches und einer Datenempfängerin bzw. einem Datenempfänger. Beinhaltet der Datenfluss Personendaten, so gibt es zusätzlich ein Datensubjekt – nämlich die Person über welche Daten im Datenfluss enthalten sind. Diese Komponenten definieren zusammen mit der konkreten Situation in der der Datenfluss stattfindet, welche Vorgaben und Anforderungen (z.B. rechtlich, ethisch, organisatorisch, technisch und sicherheitsspezifisch) an den Datenaustausch gestellt werden. 

Für bestehende Datenflüsse können so die notwendigen Vorgaben und Anforderungen identifiziert und in einem nächsten Schritt die Übereinstimmung mit ebendiesen überprüft werden. Gleichzeitig kann aber auch evaluiert werden, welche Vorgaben und Anforderungen für (noch) nichtexistierende Datenflüsse zweckmässig wären. Der Beitrag «Datenflüsse verstehen und bewusst gestalten» bespricht und visualisiert die Methodik im Detail.

Datenflüsse erfassen

Mit Blick auf die Erfassung von Datenflüssen sind wir dabei, Datenflüsse im Bildungssystem entlang der oben erwähnten Nutzungskontexte so gut als möglich zu identifizieren. Wobei wir uns bei dieser Übung auf Datenflüsse beschränken, die von einer natürlichen Person oder einer Institution aus an eine andere Institution beziehungsweise an eine Person einer anderen Institution übertragen werden. Wir klammern also Datenübertragungen beispielsweise innerhalb einer Institution aus.

Trotz dieser Einschränkung bleibt die Erfassung möglichst vieler Datenflüsse ambitioniert. Damit dies gelingt, brauchen wir Ihre Hilfe! Berichten Sie uns, welche Bildungsdatenflüsse Sie aus Ihrer Erfahrung kennen oder welche Datenflüsse aus Ihrer Sicht notwendig, aber noch nicht vorhanden sind. In der Hoffnung, dass es weniger heikel ist über Datenflüsse als über Geldflüsse zu sprechen, zählen wir auf Ihre Mithilfe bei der Bestandesaufnahme der Datenflüsse im Bildungssystem. Sie unterstützen uns damit aktiv bei der Vermessung eines möglichen künftigen Bildungsdatenraums.


Weiterführende Links

 

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Daten sind mobil. Sie reisen innerhalb und zwischen Systemen, Institutionen und Datenräumen. Je nach Situation gelten dabei andere Rahmenbedingungen. Wer Daten nutzt oder Strategien für ihre Nutzung entwickeln will, sollte die zugrunde liegenden Datenflüsse unter die Lupe nehmen. 

Obschon im Bildungssystem viele Daten ausgetauscht werden, fehlt eine Übersicht zu diesen Datenflüssen. Um die Grenzen eines künftigen Datenraums abzustecken, wäre eine solche Übersicht indes wichtig – darum wollen wir sie gewinnen. Aufgrund der vielen Datenflüsse sind wir dafür aber auf Ihre Expertise angewiesen!